Mittwoch, 2. Juli 2025

Illegaler Abfall schadet Mieterinnen und Mietern bei der Siedlungsgesellschaft

Das Entsorgungsverhalten ist in Saarbrücken ein Problem: Mehr als eine Million musste die Stadt 2024 für die Beseitigung von „wildem Müll“ oder illegal an Containerstandplätzen abgeladenem Müll aufwenden. Doch nicht nur die Stadt wendet hier Unsummen auf, auch bei der Siedlungsgesellschaft, dem städtischen Wohnungsunternehmen, werden die Beträge für die Entsorgung von illegalem Müll von Jahr zu Jahr höher. Und das zahlen die Mieterinnen und Mieter letztendlich über die Nebenkosten.

Riesenproblem Sperrmüll

Sperrmüllentsorgung nach Beschwerde - SGS

Sperrmüllentsorgung nach Beschwerde - SGS

Sperrmüllentsorgung nach Beschwerde - SGS

Illegal abgestellter Sperrmüll auf Grundstücken der Siedlungsgesellschaft ist ein Riesenproblem: An Müllstandplätzen bei Mehrfamilienhäusern, zwischen Hecken und auf Grünflächen, an Hauswänden stehen inzwischen beinahe täglich ausrangierte Möbel, Waschmaschinen, Kühlschränke und sonstiger Hausrat. In der Regel wird der Sperrmüll bei Nacht und Nebel abgestellt, ohne dass Verursacher desselben identifiziert werden können. Frei nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ sind solche Müllsünder anscheinend der Meinung, dass es die Allgemeinheit schon richten wird.

Es folgen Beschwerden seitens auf Sauberkeit und Ordnung bedachter Mieter bei der Siedlung, Personal rückt aus, um das Ganze zu begutachten und ein Entsorgungsunternehmen muss beauftragt werden. Darüber hinaus arbeiten zwei Müllwerker bei der Siedlung, die tagein, tagaus Entsorgungsfahrten neben ihrer eigentlichen Arbeit durchführen.

Volumen und Entsorgungskosten für illegalen Sperrmüll im Jahr 2024: 250 Tonnen zum Preis von 82.000 Euro. Eigene Personalkosten nicht eingerechnet.

Kostentreiber Verunreinigung

Ein weiteres Problem bei der Siedlung sind die Verunreinigungen von Müllstandplätzen und dem dazu gehörigen Umfeld. So wird mancherorts Müll achtlos neben Tonnen deponiert, offene Müllbeutel landen in Tonnen oder daneben, Tonnen werden falsch befüllt und/oder Deckel werden nicht geschlossen.

Um hier die Situation halbwegs im Griff zu behalten, sind ein Reinigungsunternehmen und zwei hauseigene Müllwerker montags bis freitags auf festen Routen unterwegs, um achtlos abgestellten Hausmüll in die Tonnen zu füllen, falsch befüllte gelbe und blaue Tonnen nachzusortieren und die Standplätze zu reinigen, um Geruchsbelästigungen zu reduzieren und Schädlingsbefall zu vermeiden. Kostenpunkt für diese Maßnahmen in 2024: 295.000 Euro.

Auf die Gesamtwohnfläche in Wohnungen der Siedlungsgesellschaft hochgerechnet bedeuten Sperrmüllentsorgung und Sauberhalten der Müllstandplätze jährlich Kosten in Höhe von 0,89 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, welche von den Bewohnerinnen und Bewohnern über die Nebenkostenabrechnung gezahlt werden müssen. Die Kosten variieren je nach Standort. Und es ist verständlich, wenn sich jene aufregen, die ihren Müll korrekt entsorgen und auf Sauberkeit bedacht sind.

Im Übrigen verbreitet sich auch zunehmend das Phänomen, dass Flächen der Siedlungsgesellschaft mit dem Auto angefahren werden, um den eigenen Müll zu entsorgen. Dabei handelt es sich dann nachweislich nicht um Mieterinnen und Mieter des Unternehmens. Dagegen vorgehen kann die Siedlung aber nur, wenn solche Vorfälle angezeigt werden. Und das ist so gut wie nie der Fall.

Müllaufkommen steigt ständig

Mit den zunehmenden Möglichkeiten der Abfalltrennung scheint auch das Müllvolumen ständig zu steigen. Die Anzahl der gelben Tonnen mit verwertbaren Stoffen, blauen Tonnen mit Papier und Kartonnagen und grauen Restmülltonnen steigt immer weiter an.

Das Unternehmen überplant seit Jahren die Müllstandplätze in seinen Wohnquartieren, weil der Platz nicht mehr ausreicht. Teilweise stehen die Tonnen auf Gehwegen, weil es keine andere Lösung gibt.

Die Siedlungsgesellschaft hat in Saarbrücken 6.783 Wohnungen. Für die Haushalte stehen 709 gelbe Tonnen (81 * 120 l / 412 * 240 l / 216 * 1.100 l), 914 blaue Tonnen (24 * 120 l / 595 * 240 l / 295 * 1.100 l) und 936 graue Tonnen (73 * 120 l / 579 * 240 l / 284 * 1.100 l) für die Entsorgung bereit.

2024 fielen Entsorgungskosten in einer Gesamthöhe von 1.265.000 Euro an.

PRESSEDOWNLOAD

Pressefotos stehen für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle "Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft" kostenfrei zur Verfügung.